Motivation im Vorstand: Vom Teammitglied zum engagierten Mitarbeiter

Motivation im Vorstand: Vom Teammitglied zum engagierten Mitarbeiter

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Inhaltsverzeichnis

„Es fehlt einfach an Engagement …“ – „Die ganze Arbeit bleibt im Prinzip an mir hängen …“ – „Die anderen drücken sich davor, Verantwortung zu übernehmen …“ – „Alle Aufgaben werden letztendlich an mich zurückdelegiert …“, so oder ähnlich hören sich die Klagen mancher Vereinsvorstände an. Damit Ihnen das nicht passiert, lesen Sie in diesem Artikel, wie Sie Ihre Kollegen zu begeisterten Mitstreitern machen und ihre Motivation an die übrigen Vereinsmitarbeiter weitergeben können.

In diesem Artikel soll die Arbeit im Vorstandsteam einmal genauer unter die Lupe genommen werden. Wie könnte eine effiziente Zusammenarbeit aussehen? Auf welche Weise können Sie erreichen, dass die einzelnen Vorstandsmitglieder gern und engagiert im Sinne des Vereins zusammenarbeiten? Wie können Sie das Klima im Vorstand verbessern, sofern das in Ihrem Team überhaupt notwendig ist?

Wie steht es um Ihre eigene Motivation?

Weil Sie die Spitzenführungskraft Ihres Vereins sind, ist es wichtig, dass in erster Linie Sie die richtige Einstellung mitbringen. Denn erfolgreiche Führungskräfte fangen bei sich selbst an. Ihnen ist bewusst, dass sie mit ihrem Führungsverhalten ihre Kollegen beeinflussen. Wenn Sie in diesem Sinne das Handeln Ihrer Kollegen im Verein als nützliches Feedback für Ihr eigenes Verhalten sehen, bekommen Sie viele Anregungen. Deshalb:

Sehen Sie sich einmal mit den Augen der anderen

Lehnen Sie sich jetzt fünf Minuten zurück. Versetzen Sie sich in Ihre Vorstandskollegen, und betrachten Sie sich von außen: Wie empfinden Sie sich als Vorgesetzter? Wie motivierend wirken Sie? Gibt es Verhaltensweisen an Ihnen, die besonders motivationsfördernd sind, oder entdecken Sie vielleicht Motivationsblocker an sich selbst, die für Ihre Kollegen hemmend sein könnten?

Vielleicht sind Sie nun ein wenig ins Zweifeln geraten und vermuten den einen oder anderen Schwachpunkt an Ihrem Führungsverhalten: Sie sind auch nur ein Mensch und haben außerdem jederzeit die Möglichkeit, besser zu werden und Ihre Einstellung und damit Ihr Verhalten zu ändern.

Wenn Sie schon länger Vorsitzender sind: Könnte es vielleicht sein, dass ein wenig von der Dynamik Ihrer Anfangsjahre verloren gegangen ist? Fühlen Sie sich von den manchmal endlosen Diskussionen, den Quertreibern und dem mangelnden Engagement der anderen Mitglieder entmutigt?

Stopp!!! Sie haben jederzeit die Möglichkeit, die Begeisterung Ihrer Anfangsjahre wieder zurückzugewinnen und  damit auch die anderen mitzureißen. Es liegt nur an Ihnen. Wenn Sie Ihre Einstellung ändern und ab heute ganz neu anfangen, stehen Ihrem und dem Erfolg Ihres Vereins alle Türen offen.

Führen Sie sich immer wieder vor Augen: Ihre Motivation ist die Grundvoraussetzung für die Motivation Ihrer Vorstandskollegen und damit auch die der übrigen Mitarbeiter und Ehrenamtlichen im Verein. Wer als Spitzenführungskraft positiv denkt, bewirkt automatisch auch bei den  anderen eine positive Einstellung!

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Wie motivieren Sie sich selbst zur Mitarbeit im Verein?

Setzen Sie also in erster Linie einmal bei sich selbst an. Welche Einstellung haben Sie zu Ihrer Arbeit als Vereinsvorsitzender?

Überprüfen Sie Ihre Gedanken. Ertappen Sie sich öfter dabei, ein wenig schwarz zu malen, was bestimmte Projekte oder die Zukunft Ihres Vereins anbelangt? Bedenken Sie: Ihre negativen Gedanken werden zu negativer Energie und schlagen sich in Ihrer Ausstrahlung und Ihren Taten nieder. Ihre Gedanken – auch wenn Sie sie nie aussprechen – übertragen sich auf Ihre Umwelt.

Deshalb ist es ungeheuer wichtig, dass Sie von den Zielen und Projekten, die Sie für Ihren Verein umsetzen wollen, auch wirklich im Innersten überzeugt sind. Haben Sie irgendwo noch Zweifel? Dann setzen Sie sich damit auseinander. Finden Sie Lösungen, oder erwägen Sie Kurskorrekturen, wenn nötig. Denn nur, wer mit sich selbst im Reinen und überzeugt von seinem Streben und Tun ist, kann auch die anderen motivieren.

Wenn Sie Menschen beobachten, die wirklich andere begeistern

und überzeugen können, also Charisma haben,

dann werden Sie bei diesen immer feststellen, dass sie an

das, was sie sagen, auch hundertprozentig glauben. Sie

sind Feuer und Flamme für ihre Idee und überzeugen mit

dieser Kraft mühelos ihr Umfeld.

Halten Sie sich an die folgenden Regeln, wenn Sie Ihre eigene Motivation aufrechterhalten wollen:

  • Achten Sie auf eine positive innere Einstellung. Wenn Sie spüren, dass Sie ins Negative abrutschen, dann konzentrieren Sie sich auf die positiven Aspekte, die fast jede Situation mit sich bringt. Es liegt allein in Ihrer Hand, ob Sie die positiven oder die negativen Gedanken zulassen.
  • Setzen Sie sich persönliche Ziele, und verfolgen sie diese konsequent. Nichts wirkt so motivierend für jeden Menschen wie erreichte Ziele, die er „abhaken“ kann.
  • Belohnen Sie sich selbst, wenn Sie ein Ziel erreicht haben.
  • Vergessen Sie nie den spielerischen Aspekt. Versuchen Sie, in Ihre Aufgabe als Vorsitzender auch eine spielerische, lockere Komponente einzubringen. Das wirkt sich positiv auf Ihre eigene Motivation aus und wirkt außerdem ansteckend. Lassen Sie sich von verkrampften „Fundis“ nicht Ihren Humor nehmen.
  • Schieben Sie unangenehme oder unbeliebte Aufgaben nicht vor sich her, sondern erledigen Sie sie zuerst.
  • Bleiben Sie flexibel. Passen Sie bei Rückschlägen und unvorhersehbaren Schwierigkeiten Ihre Ziele an die neuen Gegebenheiten an. Sonst laufen Sie Gefahr, sich selbst zu demotivieren.
  • Denken Sie immer wieder über Ihre Stärken nach und wie Sie sie weiter ausbauen können.
  • Beginnen Sie jeden Tag mit einer positiven Einstimmung auf Ihre Aufgaben. Das verschafft Ihnen Energie.
  • Seien Sie präsent. Widmen Sie dem, was Sie gerade

    tun, immer Ihre ganze Konzentration. Der Erfolg: Das wirkt sich positiv auf die Ergebnisse Ihrer Arbeit aus und wird von Ihren Gesprächspartnern als sehr angenehm wahrgenommen.
  • Bereiten Sie Ihren Kollegen im Vorstand hin und wieder eine Freude. Sie werden staunen, wie schnell sich dadurch eine gehobene Stimmung im Team breit macht.
  • Halten Sie Ihren Körper fit, genauso wie Ihren Geist. Auch auf diese Weise tanken Sie Energie.

Finden Sie die Motivationsfaktoren Ihrer Kollegen heraus

Ein möglicher Mitverursacher für die fehlende Motivation Ihrer Kollegen könnte also auch Ihre innere Einstellung sein. Vielleicht haben Sie aber gerade festgestellt, dass die Gründe unmöglich in der zu geringen Motivation Ihrerseits liegen können. Sie brennen schier vor Tatendrang und sind von dem Gedanken beseelt, Ihren Verein erfolgreich in die Zukunft zu führen.

Dann sollten Sie sich die Persönlichkeiten Ihrer Vorstandskollegen einmal näher anschauen. Sicher, Sie kennen diese Menschen an Ihrer Seite womöglich schon Jahre oder Jahrzehnte. Aber haben Sie sich wirklich schon einmal damit beschäftigt, was diese in ihrem Innersten bewegt? Warum sind sie Ihrem Verein überhaupt beigetreten? Was hat sie dazu bewogen, eine Aufgabe im Vorstand zu übernehmen?

Vielleicht haben Sie ja bereits eine vorgefertigte Meinung über jeden parat.  Trotzdem: Schauen Sie noch einmal genau hin. Womöglich entdecken Sie hinter der für jeden erlebbaren Oberfläche Ihrer Kollegen ein paar grundlegende  Persönlichkeitsfaktoren, die für Ihre Arbeit als „Chefmotivator“ sehr wichtig sein können.

Denn: Entscheidend dafür, dass Ihr Bemühen, Ihre Kollegen zu motivieren, auch Früchte tragen wird, ist, dass Sie sie am richtigen Punkt „packen“.

Stellen Sie sich niemals die Frage: „Wie bringe ich Hans dazu, dass er das macht, was ich für richtig halte?“ Sondern fragen Sie sich vielmehr: „Was ist für Hans in unserem Verein wirklich wichtig, was macht für ihn Sinn?“

Das heißt:

Versuchen Sie herauszufinden, welche Gründe und Gefühle Ihre Kollegen dazu bewegen, eine Aufgabe im Vorstand Ihres Vereins wahrzunehmen. Wenn Sie diese – nach außen oft gut versteckten – Motivationsfaktoren entdecken, haben Sie den Schlüssel für eine erfolgreiche Motivation Ihres Vorstandsteams in der Hand. Ein Vorteil für Sie als Führungskraft Ihres Vereins besteht darin, dass Sie den Motivationsfaktor Geld – zumindest was eine direkte Bezahlung anbelangt – außer Acht lassen können. Die meisten Ehrenamtlichen haben ganz andere Gründe, dem Verein Ihre Arbeitskraft zur Verfügung zu stellen. Sie müssen sich also kaum Gedanken darüber machen – wie viele Führungskräfte in der Wirtschaft –, ob sich der demotivierte Mitarbeiter vielleicht nur unterbezahlt fühlt oder ob auch noch andere Gründe dahinter stecken.

Was sind verstecke Motivationsfaktoren?

Im Folgenden nennen wir Ihnen einige mögliche Motivationsfaktoren,  deshalb Menschen unentgeltlich ihre Kraft und Energie einem Verein in ihrer Freizeit zur Verfügung stellen. In den meisten Fällen wird der oder die Betreffende nicht nur von einem Motivationsfaktor,sondern von mehreren gleichzeitig geleitet.

So gehen Sie vor: Je nachdem, welche(n) Motivationsfaktor(en) Sie bei Ihren Kollegen entdecken und vermuten, wenden Sie die dazu passende Motivationsstrategie an. Versuchen Sie dabei, die betreffenden Personen nicht zu bewerten, zum Beispiel so: „Dem geht es ja sowieso nur um seine Geschäfte!“ – oder: „Die will sich bloß profilieren!“ Denn wenn Sie in Ihrem Inneren eine negative Bewertung gespeichert haben, spürt das der andere, und Ihre gesamten Motivationsversuche erscheinen durchsichtig und sind völlig umsonst.

Stellen Sie ganz objektiv fest, was den anderen zur Mitarbeit bewegt. Versuchen Sie, diese Gründe nachzuvollziehen und zu verstehen. Akzeptieren Sie den anderen so, wie er ist, auch wenn Ihnen seine Motivationsfaktoren völlig fremd sind. Erst wenn Sie diese Einstellung gewonnen haben, können Sie die jeweiligen Personen motivieren.

  1. Geschäftskontakte knüpfen. In diesem Fall spielt das Geld also doch eine Rolle, wenn auch indirekt. Unternehmer nutzen ihre Stellung im Verein, um Geschäftskontakte zu pflegen oder neue zu knüpfen, und steigern dadurch ihren unternehmerischen Erfolg. Warum auch nicht? So wird das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden.

    Ihre Motivationsstrategie:

    Unterstützen Sie das Streben des Kollegen, Kontakte zu knüpfen. Lassen Sie ihn auch von Ihren Beziehungen profitieren. Bieten Sie ihm vorwiegend Aufgaben an, die ihn in Kontakt mit zahlreichen für ihn wichtigen Personen treten lassen.
  2. Macht ausüben. Gerade in den Non-Profit-Gesellschaften wird dieser Motivationsfaktor gern geleugnet. Macht auszuüben gilt hier oft als anrüchig und unfein. Für alle sozialen Organisationen gilt aber: Wo Menschen zusammenkommen, um eine Leistung zu erbringen, braucht es ordnende Kräfte, Leute, die Verantwortung an sich ziehen, Personen, die Einfluss ausüben wollen, Frauen und Männer, die entscheiden, sonst funktioniert nichts. Die Lust, andere Menschen zu führen, Einfluss auszuüben, Richtungen oder Visionen anzubieten und zu entscheiden, ist eine menschliche Eigenschaft, derer sich keiner zu schämen braucht.

    Ihre Motivationsstrategie:

    Vertuschen Sie dieses Motiv nicht, wenn Sie es bei den anderen oder auch bei sich selbst entdecken, sondern erkennen Sie es an. Wer gelernt hat, dazu zu stehen, dass er gern Macht ausübt, ist eher bereit, über das „Wie“ der Machtausübung nachzudenken und zu erkennen, dass das letzte Ziel der Macht darin besteht, sich selbst überflüssig zu machen. Vermitteln Sie dem machtbewussten Kollegen Aufgaben, die ihn in seinem Einflussstreben bestätigen. Machen Sie ihm seinen Machtbereich nicht streitig. Aber sprechen Sie mit Ihrem Kollegen auch ganz offen darüber, wie Sie mit Ihrer gemeinsamen Macht umgehen wollen: autoritär – dann werden Sie Ihre Macht gegen immer mehr Angriffe behaupten müssen – oder teamorientiert indem Sie sich auf die strategische Position zurückziehen und viele Entscheidungs- und Verantwortungsräume in die nächsten Reihen delegieren. Denn die Macht von Führungskräften nährt sich aus der Stärke der anderen. Ihrem Einfluss als Vorstand tut dies übrigens keinen Abbruch.
  3. Erfolg und Anerkennung genießen. Auch das Verliebtsein

    in den Erfolg, die Suche nach Anerkennung und Bestätigung sind nichts Schlechtes. Jeder, der erfolgsorientiert ist, sollte dazu stehen. Nichts motiviert ein Team mehr als der gemeinsame Erfolg. Die bekanntesten Beispiele dafür sind die Profi-Fußballclubs. Egal, wie zerstritten die Herren der Führungsriege auch sonst sind, im Überschwang des Sieges treten diese Unstimmigkeiten hinter der Freude zurück.

    Ihre Motivationsstrategie:

    Ermöglichen und gönnen Sie Ihren erfolgsorientierten Kollegen den Erfolg. Machen Sie Ihr Team zu einer Erfolgsgemeinschaft. Nicht wenige Menschen werden von diesen positiven Erlebnissen im Verein über berufliche und private Krisen hinweggetragen. Das ist dann insbesondere auch Ihr Verdienst. Außerdem sind gemeinsam erlebte Freude oder Siege häufig der Grund dafür, warum erfolgreiche Vorstandsteams eher mit Differenzen fertig werden als erfolglose.
  4. Sinn finden. Immer wieder hören und lesen wir, dass unsere heutige Gesellschaft an Wert- und Sinnverlusten leidet. Viele Menschen sind auf der Suche nach ihrem eigentlichen Daseinszweck. Vereine sind gerade deshalb wichtige gesellschaftliche Institutionen, weil sie traditionelle Werte pflegen und ideelle Aufgaben, jenseits jeglichen Profitdenkens bieten können.

    Ihre Motivationsstrategie:

    Wenn Sie einen wirklichen Idealisten in Ihrem Vorstandsteam ausfindig gemacht haben, können Sie sich glücklich schätzen. Zollen Sie ihm immer wieder Anerkennung für seinen selbstlosen Einsatz. Pflegen Sie mit ihm in Gesprächen Ihre gemeinsamen Visionen für die Zukunft des Vereins, und formulieren Sie Ihr Ideal immer wieder neu, zum Beispiel: „Wir organisieren in unserem Verantwortungsbereich Gemeinschaften, in denen Menschen sich wohl fühlen können, in denen sie manchmal sogar eine Art Heimat finden, und das in nicht wenigen Fällen über soziale Grenzen hinweg. Je besser wir das tun, umso mehr tragen wir zum Glück von anderen und damit letztlich auch zur Stabilität unserer Gesellschaft bei.“ Machen Sie ihm deutlich, wie bedeutend seine Person und seine Mitarbeit für das Existieren des Vereins sind. Heben Sie diesen ideellen Einsatz auch vor den anderen hervor.
  5. Soziale Kontakte pflegen. Jenseits von Geschäftsinteressen kann ein Motivationsfaktor auch darin bestehen, gemeinsam mit anderen etwas zu bewegen. Die Arbeit in einem harmonischen Team steht für diese Person im Vordergrund. Die regelmäßigen Treffen und der freundschaftliche Kontakt mit den anderen bereichern ihr Leben.

    Ihre Motivationsstrategie:

    Binden Sie Ihren „kontaktorientierten“ Kollegen in alle Entscheidungen ein. Geben Sie ihm das Gefühl, ein  unentbehrliches Mitglied des Teams zu sein. Machen Sie ihn zum Bindeglied und Sprachrohr zwischen Vorstand und Vereinsbasis.

Wie können Sie durch Ihr Führungsverhalten Ihre Kollegen positiv beeinflussen?

Wenn Sie selbst gut motiviert sind und die wahren Motivationsfaktoren Ihrer Kollegen verstanden und berücksichtigt haben, dann ist Ihr Vereinsvorstand auf dem besten Weg, ein richtiges Erfolgsteam zu werden.

Sie können aber noch mehr dazu tun, Ihr Führungsverhalten als Vereinsvorsitzender zu optimieren:

Delegieren Sie Verantwortung

Haben Sie gelegentlich auch den Eindruck, dass niemand in Ihrem Verein so gut, so fleißig, so ausdauernd oder so kreativ ist wie Sie selbst? Ist es vielleicht möglich, dass Sie Ihren Kollegen im Verein nur schwer Verantwortung übertragen können?

Wenn das der Fall ist, dann sind Sie jedenfalls nicht allein damit: Viele Führungskräfte – auch in der Wirtschaft – haben das Gefühl, niemand anders als sich selbst trauen zu können. Das ist ein fatales Verhalten, das auf der einen Seite zu chronischer Überarbeitung der Führungskraft und auf der anderen Seite zur Demotivation der Kollegen und Mitarbeiter führt.

Versuchen Sie also, Ihr Vertrauen in die Leistungsfähigkeit und -bereitschaft Ihrer Kollegen zu stärken. Sie werden sehen: Schon ein wenig Vertrauen und Verantwortung mehr weckt bei vielen ungeahnte Talente und Leistungsreserven.

Wehren Sie allerdings Rückdelegation konsequent ab. Denn dann wäre die Arbeit ja doch wieder bei Ihnen. So erziehen Sie Ihre Kollegen und Mitarbeiter zu eigenverantwortlicher und einwandfreier Arbeit – und sich selbst zum Delegieren.

Erarbeiten Sie gemeinsam konkrete Ziele

Jeder braucht ein klares Ziel vor Augen, um motiviert arbeiten zu können. Nur wer den Gipfel des Berges vor seinem geistigen Auge hat, findet die Kraft und Zähigkeit für den Aufstieg. Wer keine Ziele hat, kann auch keine erreichen.

Definieren Sie also gemeinsam mit Ihren Kollegen Einzelziele für jeden im Vorstand, auch für sich selbst. Verdeutlichen Sie die beabsichtigte Wirkung oder das angestrebte Ergebnis, und heben Sie die Bedeutung des Einzelziels für das Gesamtziel oder die Vision des Vereins hervor.

Legen Sie für jeden Kollegen eindeutig die notwendigen Kompetenzen und Vollmachten fest, die für das Erreichen des Ziels notwendig sind.

Lassen Sie konstruktive Kritik zu

Kein Mensch ist vollkommen, weder Sie selbst noch Ihre Kollegen. Deshalb sollten Sie in Ihrem Team eine Atmosphäre pflegen, die sachliche Kritik am anderen zulässt. Das heißt: Persönliche Angriffe sind tabu, nur sachliche Anregungen zu einem bestimmten Vorgang oder Anlass sind erlaubt. Dass sich an die Kritik dann gleich ein umsetzbarer Alternativvorschlag anschließen soll, versteht sich von selbst.

Motivieren Sie durch gezielten Informationsfluss

Sorgen Sie dafür, dass es in Ihrem Vorstandsteam kein „Herrschaftswissen“ gibt. Das heißt: Bestehen Sie darauf, dass jeder jeden mit den wichtigen Informationen versorgt. Wer Wissen für sich behält, versucht, sich einen Machtvorteil gegenüber den anderen zu verschaffen. Dieses Verhalten zieht Rivalitäten nach sich. Ein reibungsloser Informationfluss stärkt den Teamgeist im Vorstand, fördert die Loyalität und vermeidet Konflikte durch Missverständnisse.

Schaffen Sie ein „Wir-Gefühl“

Was stärkt die Freude an gemeinsamer Arbeit mehr als ein starkes „Wir-Gefühl“? Vermitteln Sie Ihren Kollegen deshalb immer wieder das Gefühl, wie wichtig die Arbeit des Einzelnen für den gemeinsamen Erfolg und für den Verein ist. Fördern Sie die Kommunikation untereinander. Sorgen Sie für regelmäßige Besprechungen, an die sich ein geselliges Miteinander anschließt. So stärken Sie die Identifikation der Kollegen mit dem Vorstandsteam und den Vereinszielen.

Seien Sie stolz auf das, was Sie gemeinsam für den Verein bereits erreicht haben, und ermuntern Sie auch Ihre Kollegen dazu, stolz auf ihre Leistung zu sein, die Sie alle zusammen erreicht haben.

Bleiben Sie aufmerksam für Zwischentöne

Nehmen Sie hin und wieder ganz bewusst wahr, wie die Stimmung im Team ist, ob die Zusammenarbeit der Einzelnen untereinander funktioniert oder ob sich vielleicht unterschwellige Konflikte oder Rivalitäten aufbauen. Wenn Sie rechtzeitig erkennen, dass etwas im Argen liegt, können Sie eher etwas dagegen unternehmen, als wenn der Konflikt schon festgefahren ist.

Zollen Sie ausreichend Anerkennung

Nehmen Sie das Engagement Ihrer Kollegen nicht als selbstverständlich. Es genügt manchmal schon das berühmte „Danke“, das Lob oder der anerkennende Klaps auf die Schulter, wenn Ihr Vorstandskollege sich entsprechend engagiert hat. Manchmal sind gerade die kleinen Dinge wichtig für die Motivation im Team. Natürlich sollte auch die gelegentliche Anerkennung im großen Rahmen nicht fehlen. Sie können sicher sein: Wenn Sie mit Lob nicht knausern, werden Sie es sogar zurückbekommen.

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