Diese gelegten Buchstaben ergeben zusammen den Schriftzug “Social Media”. In diesem Artikel geht es darum, wie Sie Social Media gezielt für Ihren Verein nutzen können.]

Social Media im Verein: Internetauftritt richtig planen

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Inhaltsverzeichnis

Social Media ist kein Buch mit sieben Siegeln. Mit etwas digitalem Wissen können Sie die Öffentlichkeitsarbeit Ihres Vereins gezielt steuern und Ihre Internetpräsenz zeitgemäß gestalten.

Dass eine eigene Website mittlerweile auch für Vereine dazu gehört, ist selbstverständlich.

Doch Social Media bietet noch weitaus mehr Möglichkeiten, direkt mit Ihren Vereinsmitgliedern zu kommunizieren. Außerdem haben Sie es dort leichter, mit jungen Menschen in Kontakt zu kommen und auf Ihren Verein aufmerksam zu machen.

Wir zeigen Ihnen in diesem Beitrag die gängigen Social-Media-Plattformen und was Sie mit diesen für Ihren Verein erreichen können.

Instagram für Vereine

Ein Smartphone mit dem Instagram-Logo auf dem Display. In diesem Kapitel geht es darum, wie Sie Instagram für Ihren Verein nutzen können.
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Instagram eignet sich besonders für Bilder und kurze Videos. Wenn Sie Eindrücke vom Vereinsleben schnell und unkompliziert teilen wollen, ist Instagram die erste Wahl.

So sieht ein Instagram-Profil aus, hier vom Fußballverein SV Babelsberg 03:

Die Instagram-Seite des Fußballvereins Babelsberg 03 SV. Auf Instagram spielt die Optik eine besondere Rolle, denn nur quadratische Bilder können gepostet werden.
Achtung: Instagram ist für Smartphones gemacht, nicht für Desktop-Computer.

Mit Filtern können Sie Ihren Bildern einen besonderen Look geben. Geteilt werden diese dann in einem quadratischen Format. Die App bietet Ihnen als Nutzer viele praktische Hilfen an, sodass es nicht schwer ist, gutaussehende Inhalte zu erstellen.

Beiträge vorplanen können Sie mit Instagram nicht, ebenso wenig können Bilder von Ihren Vereinsmitgliedern geteilt werden.

Hinweis: Es existieren Apps, die das Vorplanen von Posts in Instagram ermöglichen. Diese müssen Sie allerdings eigenständig herunterladen und einrichten.

Tipp: Fragen Sie vorher ab, wie viele Vereinsmitglieder einen Instagram-Account haben. Denn ohne registriert zu sein, lassen sich die Inhalte nur begrenzt abrufen.

Fazit: Instagram lebt also ganz vom Moment, dafür ist es mit dem Smartphone sehr einfach, etwa Vereinsmitglieder teilhaben zu lassen, die bei bestimmten Anlässen nicht anwesend sein können. Auch wenn Sie jüngere Mitglieder ansprechen möchten, ist Instagram das Mittel der Wahl.

Facebook für Vereine

Ein Smartphone mit dem Login-Fenster von Facebook, daneben Scrabble-Steine, die gelesen “Social Media” ergeben. Nun erfahren Sie, wie man Facebook für Vereine nutzt.
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Facebook ist die Allzweckwaffe unter den Social-Media-Plattformen. Hier können Sie fast alles teilen, was Ihr Vereinsleben betrifft.

Die Facebookseite des gemeinnützigen Vereins Sea Watch – auf Facebook können Sie abwechslungsreiche und ausführlich über Ihr Vereinsleben informieren.
Wussten Sie schon? Vereinswelt.de hat eine eigene Facebookgruppe, in der Sie sich mit anderen Vereinsvorständen und Schatzmeistern austauschen können.

Obwohl Facebook an Bedeutung verloren hat, gilt: Auf eine Facebook-Seite sollten Sie als Verein nicht verzichten. Denn Sie können davon ausgehen, dass die meisten Vereinsmitglieder dort registriert sind.

Praktisch: Auf Facebook können Sie Beiträge schreiben und die spätere Veröffentlichung festlegen. So können Sie in Ruhe planen und Ihre Öffentlichkeitsarbeit effizient organisieren.

Bilder, Videos, Links, Stories, Ankündigungen oder alles zusammen – bei der Gestaltung Ihrer Beiträge lässt Ihnen Facebook freie Hand. Achten Sie trotzdem darauf, kurz und knapp zu kommunizieren. Denn die Aufmerksamkeitsspanne in den sozialen Medien ist kürzer als etwa bei einer E-Mail.

Übrigens: Die meisten Zeitungen sind ebenfalls bei Facebook aktiv. Wenn Sie als Pressewart eine Ankündigung in der Lokalpresse unterbringen möchten, posten Sie diese erst auf Ihrem Facebook-Profil und bitten dann Ihre Ansprechpartner darum, dass diese geteilt wird.

Fazit: Facebook ist effektiv, allerdings nur, wenn Sie Ihre Follower auch zur Interaktion aufrufen und somit Ihr Profil lebendig machen. Posten Sie nicht nur Ankündigungen, sondern gehen Sie auf Ihre Leserinnen und Leser ein.

Extra-Tipp: Da Facebook und Instagram zusammengehören, können Sie Inhalte von Facebook auch mit einem Knopfdruck auf Ihrem Instagram-Profil teilen. Das ist praktisch und spart Zeit.

Twitter für Vereine

Ein Smartphone mit dem Logo von Twitter. Im folgenden Abschnitt geht es darum, wie Sie Twitter für Ihre Vereinsarbeit nutzen können.
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Twitter hat hingegen einen etwas anderen Schwerpunkt, hier gilt nämlich: In der Kürze liegt die Würze. Auf maximal 150 Zeichen müssen Sie hier Ihre Botschaften beschränken.

Im Gegensatz zu Instagram und Facebook wird Twitter fast ausschließlich in professionellen Kontexten benutzt. Meinungsführer*innen aus Politik, Wirtschaft und Kultur sind hier vertreten und vernetzt.

Deswegen eignet sich Twitter eher für größere Vereine, die eventuell eine politische oder soziale Agenda verfolgen. Wenn Ihnen die richtigen Leute zuhören, kann Twitter aber ein mächtiges Instrument sein, um Ihren Verein bekannt zu machen und auch um mit potentiellen Geldgebern in Kontakt zu kommen.

Auch hier gilt wieder: Diskutieren statt konsumieren. Fordern Sie Ihre Follower auf, ihre Meinung zu sagen und scheuen Sie keine Kontroversen. Social Media lebt von der Interaktion.

Dafür müssen Sie allerdings auch wissen, wie Sie mit unliebsamen Kommentaren am besten umgehen. Denn viele Menschen trauen sich in den sozialen Medien eher, Dampf abzulassen oder gar unter die Gürtellinie zu gehen.

Zwei Streithähne wenden sich sprichwörtlich voneinander ab. Dieses Phänomen gibt es auch in Social Media. Wie Sie damit am besten umgehen, erfahren Sie jetzt.
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Professioneller Umgang mit Kritik in Social Media

Bevor Sie mit Ihrer Social-Media-Strategie im Verein richtig loslegen, müssen Sie sich also unbedingt überlegen, wie Sie professionell auf Kritik reagieren.

Wichtig: bleiben Sie stets sachlich und höflich, gießen Sie kein Öl ins Feuer.

Löschen Sie – wenn möglich – keine Kommentare, da sie sich damit meist noch mehr Ärger einhandeln, Stichwort: Shitstorm.

Professioneller Umgang mit Kritik heißt: Respektieren Sie die Meinung Anderer, selbst wenn diese die Arbeit Ihres Vereins diskreditieren.

Ausnahme: Die Äußerungen sind klar menschenfeindlich und diskriminierend. Dann müssen Sie sogar reagieren und eindeutig Position beziehen. Bieten Sie keine Plattform für extremistische Meinungen und unterbinden Sie diese sofort.

Ein weiterer Punkt in den sozialen Medien, der Gefahren bergen kann, ist das Thema Urheberrecht.

Urheberrecht und Social Media: Worauf Sie achten müssen

Sowohl Texte als auch Bilder können durch fremdes Urheberrecht geschützt sein. Das gilt nicht nur in Büchern und auf Websites, sondern auch in Social Media.

Besonders bei Bildern müssen Sie aufpassen: Nutzen Sie für Ihre Posts Bildmaterial, was urheberrechtlich geschützt ist, droht eine Abmahnung, die sehr teuer werden kann.

Neben den Kosten für den Anwalt, den der Rechteinhaber beauftragt hat, werden auch Schadenersatzansprüche fällig, die den Rechteinhaber für die unberechtigte Nutzung seines „Werkes“ entschädigen sollen. Wenn der Verein auch einen Anwalt beauftragt, um die Ansprüche abzuwehren, werden hier weitere Kosten fällig. Es können so schnell mehrere Tausend Euro an Kosten entstehen.

Tipp: Nutzen Sie kostenlose Fotodatenbanken wie Pixabay, Unsplash oder Pixelio, wenn Sie Bildmaterial für Ihre Posts benötigen. Aber auch hier müssen Sie an die Quellenangabe denken, da Sie sich sonst strafbar machen.

Falls Sie hingegen eigene Fotos vom Vereinsleben nutzen möchten, müssen Sie ebenfalls aufpassen. Denn es gilt der Grundsatz vom Recht am eigenen Bild.

Persönlichkeitsrechte beachten

Achten Sie deshalb darauf, dass Sie mit Ihrem Internetauftritt keine Persönlichkeitsrechte verletzen. Dies kann passieren, wenn Sie Fotos von Vereinsmitgliedern oder Gästen auf Ihrer Seite aufnehmen, ohne dass Sie eine Einwilligung hierzu haben.

TIPP: Fragen Sie vor der Aufnahme, ob die Menschen mit einer Veröffentlichung in Social Media einverstanden sind. Im Idealfall lassen Sie sich diese Einwilligung schriftlich bestätigen. Bei Videos können Sie zusätzlich einen cleveren Weg gehen: Bitten Sie die Personen, Ihre Einwilligung direkt vor laufender Kamera zu geben. Danach schneiden Sie diesen Teil natürlich heraus, haben aber die Einwilligung schon eingeholt – ganz ohne Papierkram.

Fazit: Social Media ist moderne Öffentlichkeitsarbeit

Als Vereinsprofi wissen Sie, dass Mitgliederwerbung, Sponsoren- und Spendersuche ohne Öffentlichkeitsarbeit nicht gelingen kann. Nutzen Sie daher moderne Marketingmaßnahmen und trauen Sie sich! Ein Update Ihrer Öffentlichkeitsarbeit via Social Media hat positive Auswirkungen auf Ihren Verein.

Außerdem sprechen Sie so alle Menschen besser an, die mit den digitalen Medien aufgewachsen sind, und meist auch die Menschen über 40 Jahre, für die diese Kanäle ein Bestandteil des Alltags sind.

Jetzt kennen Sie sich mit Social Media aus, möchten aber wissen, wie Sie das Thema konkret angehen können? Dann hilft Ihnen unser folgendes Anwendungsbeispiel.

Aktion: “Digital ist besser.”

Starten Sie eine Kampagne, um Ihren Verein gezielt zu modernisieren und nutzen Sie diese für Ihre Öffentlichkeitsarbeit. Setzen Sie sich mit den Ihnen bekannten Medienvertretern zusammen und bieten Sie ihnen folgende „Geschichte“ an: Sie als Vorsitzender haben erkannt, dass der Verein nicht mehr zeitgemäß kommuniziert. Deswegen möchten Sie die Jugend einbinden und zu einer ungewöhnlichen Aktion aufrufen, der Aktion „Digital ist besser.“.

Im ersten Schritt dieses Projekts veröffentlichen Sie eine Anzeige in den bekannten Medien Ihres Ortes. Der Inhalt könnte etwa wie folgt lauten:

MUSTERFORMULIERUNG

Wir, der Verein … (Vereinsname), wollen digitaler werden! Gut, wir twittern nicht, produzieren keine hippen Videos und haben auch keine Facebook-Seite. Aber wir wissen, dass da mehr geht. Wir schreiben uns mit unseren Familienmitgliedern über WhatsApp und sprechen mit Freunden im Ausland über Skype. Wollt ihr uns helfen, digital besser zu werden? Und damit etwas für euren Ort und die Menschen hier tun? 

Wir suchen euch für ein Update! Welche Jugendlichen bringen uns bei der Öffentlichkeitsarbeit auf den Stand der Dinge? Wir brauchen engagierten Nachwuchs, der uns zeigt, wie man als Organisation zeitgemäß kommuniziert. Meldet Euch bei uns! 

Diese Anzeige ist der erste Teil Ihrer Öffentlichkeitskampagne. Vielleicht sind die Chancen, dass sich jemand nur aufgrund dieser Anzeige bei Ihnen meldet, nicht so hoch. Aber wenn die Medien diese Anzeige als Geschichte begleiten, ist Ihnen die volle Aufmerksamkeit gewiss.

Bieten Sie den Redakteuren an, Sie auf Ihrer Suche nach jugendlichen Helfern zu begleiten: von der Anzeige über das Treffen mit den ersten Interessenten bis hin zur späteren Umsetzung der Maßnahmen.

Notieren Sie, wie oft über Ihren Verein in den sozialen Medien, Zeitungen oder im Radio berichtet wird. Dies gibt Ihnen Hinweise dazu, wie gut Ihre Medienarbeit ist.

Das hat einen doppelten Nutzen:

Erstens wird Ihr Verein durch die Medien dank einer außergewöhnlichen Aktion begleitet. Und zweitens haben Sie die große Chance, junge Menschen für den Verein zu gewinnen, die sonst niemals den Zugang zu Ihnen gefunden hätten.

Sorgen Sie dafür, dass Sie diese wertvollen Personen dauerhaft an den Verein binden. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Sie im Rahmen dieser Kampagne viele weitere Mitglieder gewinnen, weil die sich für Ihre Öffentlichkeitsarbeit und vor allem für Ihre Aufgeschlossenheit gegenüber dem Nachwuchs begeistern.

Extra-Tipp: Denken Sie über den Tellerrand. Sie können auch Agenturen beauftragen, gezielt Jugendliche für Ihr PR-Update zu gewinnen. Wenn Sie etwas Geld in der Vereinskasse übrig haben, sollten Sie sich trauen und professionelle Hilfe suchen.