Besonderer Vertreter Verein

Besonderer Vertreter

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Inhaltsverzeichnis

Besondere Vertreter entlasten den Vorstand

Besondere Vertreter im Verein: Eine ergänzende Organisationsmöglichkeit

In vielen Vereinen wird die Bestellung eines besonderen Vertreters als eine effektive Möglichkeit angesehen, bestimmte Aufgabenbereiche oder Einzelprojekte zu organisieren und zu verwalten. Dieser Artikel beleuchtet die Rolle des besonderen Vertreters und wie er im Vereinskontext eingesetzt werden kann.

1. Bestellung durch die Mitgliederversammlung:

In der Regel erfolgt die Bestellung eines besonderen Vertreters durch die Mitgliederversammlung. Dieses Gremium, bestehend aus den Vereinsmitgliedern, wählt den besonderen Vertreter und bestimmt seine Aufgaben und Zuständigkeiten. Die Mitgliederversammlung bietet somit eine demokratische Entscheidungsgrundlage für die Ernennung und die Verantwortlichkeiten des besonderen Vertreters.

2. Vorstandsrecht zur Bestellung:

Es gibt jedoch auch Situationen, in denen die Vereinssatzung vorsehen kann, dass der Vorstand das Recht hat, besondere Vertreter für bestimmte Aufgabenbereiche oder Einzelprojekte zu bestellen. Dies ermöglicht dem Vorstand, flexibel auf spezielle Anforderungen zu reagieren und Experten oder erfahrene Personen für bestimmte Aufgaben heranzuziehen, ohne auf die Zustimmung der Mitgliederversammlung warten zu müssen.

3. Gesetzliche Vertretungsbefugnis:

Der besondere Vertreter ist eine interessante Organisationsform, da er im Rahmen seines zugewiesenen Geschäftsbereichs die Stellung eines gesetzlichen Vertreters des Vereins hat. Dies bedeutet, dass er in Bezug auf die ihm übertragenen Aufgaben und Verpflichtungen die Befugnisse eines gesetzlichen Vertreters des Vereins ausüben kann. Er ist somit berechtigt, den Verein rechtlich zu vertreten und Entscheidungen im Namen des Vereins zu treffen.

4. Klare Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten:

Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten des besonderen Vertreters klar und präzise definiert sind. Die Vereinssatzung oder eine entsprechende Beschlussfassung der Mitgliederversammlung sollte die Aufgaben, die Dauer der Bestellung und die Grenzen seiner Befugnisse festlegen.

5. Flexibilität und Expertise:

Die Verwendung eines besonderen Vertreters bietet dem Verein Flexibilität und die Möglichkeit, Fachwissen und Erfahrung in speziellen Bereichen zu nutzen. Dies kann besonders hilfreich sein, wenn der Verein komplexe Projekte oder Aufgaben bewältigen muss, die spezielles Fachwissen erfordern.

6. Transparente Kommunikation:

Die Kommunikation zwischen dem besonderen Vertreter, dem Vorstand und der Mitgliederversammlung ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Arbeit reibungslos verläuft und die Interessen des Vereins gewahrt bleiben. Regelmäßige Berichterstattung und die Offenlegung von Entscheidungen sind wichtige Schritte, um Transparenz sicherzustellen.

Insgesamt kann die Bestellung eines besonderen Vertreters eine wertvolle Ergänzung der Organisationsstruktur eines Vereins sein. Sie bietet die Möglichkeit, Fachwissen und Expertise gezielt einzusetzen und gleichzeitig die gesetzlichen Anforderungen und Transparenz sicherzustellen. Die genauen Regelungen sollten jedoch immer in der Vereinssatzung oder durch Beschlüsse der Mitgliederversammlung festgelegt werden.

In der Satzung kann bestimmt werden, dass neben dem Vorstand für bestimmte Geschäfte so genannte besondere Vertreter zu bestellen sind (§ 30 BGB). Die Vertretungsbefugnis eines solchen Vertreters umfasst dann im Zweifel alle Rechtsgeschäfte (z. B. Verträge), die der ihm zugewiesene Geschäftsbereich üblicherweise mit sich bringt.



Beispiel:
Als „besondere Vertreter“ kommen etwa die Leiter besonders großer Abteilungen innerhalb eines Sportvereins in Betracht.

Wichtig:

Die Satzung muss Amt und Umfang des besonderen Vertreters unmissverständlich regeln. Sieht die Satzung einen besonderen Vertreter nicht vor, ist die Bestellung eines besonderen Vertreters unwirksam.

In der Regel wird der besondere Vertreter von der Mitgliederversammlung bestellt. Die Satzung kann aber auch vorsehen, dass der Vorstand berechtigt ist, für bestimmte Aufgabenbereiche und oder Einzelprojekte besondere Vertreter zu bestellen. Der besondere Vertreter gehört dem Vorstand nicht an, hat im Rahmen des ihm zugewiesenen Geschäftsbereichs aber die Stellung eines gesetzlichen Vertreters des Vereins.

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